Hallo Zusammen, aus dem umtriebigen Hafen von Les Sables d`Olonne, bei strahlend blauem Himmel und Sommerfeeling habe ich mir die Gegenüberstellung von Hafen-Übernachtung und Ankern vorgenommen.
Die meisten Nicht-Segler würden wahrscheinlich diese Frage kaum stellen, ist der Hafen doch assoziiert mit Windberuhigung, Sicherheit, Versorgung und Komfort. Auch der mögliche Kontakt zu anderen Seglern, die Nähe zu Lokalen, Geschäften, das Sightseeing in der Stadt locken in einen Hafen.
Nun ist es mit einem Katamaran meist wegen der Breite schwieriger kleine Häfen aufzusuchen, so dass meist eine moderne Marina, oder das Gegenteil davon,ein Fischereihafen angesteuert werden muss. Nachdem wir jetzt einige Nächte geankert haben, fällt mir vor allem nachteilig die Kakaphonie der Geräusche, die ständig vorbeiziehende Seglerschar und die mangelnde Ruhe bzw. die fehlenden Naturgeräusche auf. Und jetzt kommts: die Hafengebühren in Deutschland, Dänemark , Schweden sind sehr human im Vergleich zu größeren Häfen der Niederlande und Frankreich; wir haben schon läuten hören,dass es sich steigern wird.
Vorausgesetzt die Bucht liegt geschützt und der Wind bringt es während der Nacht nicht deutlich über 4 Windstärken ist es beim Ankern meist folgender maßen:
Nach Anker fallen und der Überprüfung ob er hält, bzw. Installieren des Ankeralarms kehrt Ruhe ein. Wenn das Wetter schön ist, kann über die Badeleiter sofort ein Schwimmchen genommen werden, hier ist das Wasser so klar, dass man den hellen Sand unter sich sehen kann. Je nach Ankerbucht haben wir den Platz für uns alleine, oder die anderen Ankerlieger sind in Rufweite, aber jeder lässt dem Anderen Freiraum. Per Schlauchboot ist es möglich an den Strand oder in einen Gezeitenhafen zu gelangen, wenn uns der Sinn danach steht.
Lustig war bis jetzt, dass in Küstennähe gerne vorbei schwimmende Menschen ein Schwätzchen hielten, fragten wo wir her kämen und ich mein rudimentäres Französisch auspacken konnte.( Mon Dieu, quelle katastrophe…).Ich staunte, dass von der Sonnenhut geschützten Französin bis zum Ballon gekennzeichneten Sportler dem Wetter trotzend geschwommen wird.
Hans hat lange am Satz: „Je ne parle pas francais“ geübt und lässt dann seinen Charme spielen.
Zurück zum Ankern: Die Natur liefert den Hintergrund und das macht sie mit zunehmend rauer Felsenkulisse, Strandflecken, die durch den Tidenhub von 4-6 Metern komplett wieder im Meer verschwinden
und Einblicke in kleine Dörfer,die sich geschützt in die Senken ducken. Dazu die Geräusche, an deren Pegel ich mich schon gewöhnen musste,denn nachts ist das schrille Geschrei der Seevögel nicht wesentlich unterbrochen und das Meeresrauschen, Gluckern, Pütschern hört sich dominanter an. Aber das leise Geplauder anderer Ankerlieger, das Lachen der spielenden Menschen am Strand und manchmal auch ein nächtliches französisches Lied, gerne mehrstimmig intoniert sind Ohrenschmeichler. Und mit frisch gefangenem, gebratenem Fisch, Tomaten-Mozzarella Salat und frischem Baquette das Abendessen mit Blick in die Natur einzunehmen ist verdiente Labsal nach langem Segeltag.
Das Herz bereitet einen Topf voll Speisen für Dich zu
Rumi
hab Geduld bis es kocht