heute melden wir uns aus Griechenland und geben Euch einen kleinen Überblick über unsere Erlebnisse seit dem letzten „Törn Info“ aus Malta.
Im Newsletter verzichten wir nun möglichst auf Bilder um die Mail nicht „unnötig“ aufzublähen. Die Bilder sind nun auf unsere Cloud verlinkt, und der Link [Gallerie xyz] führt Dich zu der Gallerie.
Hier nun ein paar Impressionen noch zu Malta [Gallerie Malta].
Am 29.5.2022 (Start 11:30) waren die Windvorhersagen für uns günstig, um von Malta nach Italien zu segeln. Unser Wetterrouting war über 3/4 der Strecke gut vorher berechnet und wir sind mit 120 grad vor dem Wind mit 5-6 Bft. meist mit 8-10 Knoten flott unterwegs gewesen. Unser Anker fiel erst am folgenden Tag gegen 19:30 als der Wind deutlich nachgelassen hatte nördlich des Capo Brucano. Das ist am „Stiefel Italiens“ etwa wo die Zehen anfangen 🙂 . Die Reise ging nun zum „Hacken des Stiefels““ über Crotone, wo wir einen Reparaturstop einlegen mussten um unsere 3-Farbenlaterne zu reparieren. Es war eine Lötstelle der Verkabelung gebrochen. Nun wurde eine Quetschverbindung hergestellt und diese gründlich mit Flüssigkunststoff geschützt.
Um dies zu bewerkstelligen mussten wir den Mast legen, außer dass es vor Ort verflucht eng war, war das Legen des Mastes für uns ja schon Routine aus den jährlichen Winterlagern in Itzehoe.
Danach stand der nächste „HOPP“ über den Golf von Tarent an. Am 6/7.06.2022 von Crotone nach Galipoli. Das liegt am „Hacken auf der Innenseite“.
Am 15.6.2022hatten wir den „Hacken“ umrundet und waren in der Adria angekommen.
[Gallerie Italien]
Bereits am 20.06.2022 war das Wetter wieder günstig um von Monopoli nach Dubrovnik überzusetzen.
Da Kroatien zwar EU-Mitglied, aber kein Schengenmitglied ist, mussten wir erstmals ausklarieren. Am Ende des Procederes hatte ich jede mögliche Polizeieinheit in Monopoli besucht : Policia Local, Karabineri, Policia Municipal, Polizia Finanza bis zur zuständigen Polizia Frontiera. Natürlich liegt jede der Polizeieinheiten in einem anderen Stadtteil.
Dafür war das Einklarieren in Dubrovnik ein Kinderspiel mit freundlicher Assistenz, die mich von Büro zu Büro begleitete.
In der Regel geht es zum Hafenbüro, zum Zoll, zur Passkontrolle (Migrationsbehörde).
Zusätzlich werden Befahrenssteuer und Bootssteuer fällig, manche Steuer kann man, manche muss man online bezahlen. Die verschiedenen Steuern und Abgaben und deren Bezahlmodi in verschiedenen Ländern sollte uns noch einiges an Internetrecherche kosten.
Bis zum 24.06. ankerten wir in der Nähe von Dubrovnik und haben uns die Stadt angesehen.
Birgits Geburtstag feierten wir zusammen mit Jelena & Jakub und deren beiden Gästen in einer Bucht vor Sipanska Luka.
Jelena & Jakub kennen wir aus Marina di Ragusa und freuten uns sie wiederzusehen.
Am nächsten Tag besuchten wir Ston. Eine wirklich imposante Festungsmauer und Altstadt , die Ihren damaligen Reichtum aus dem Salz ihrer Salinenfelder der Lagune förderte. Im nahegelegenen Mali Ston gab es Mittelmeeraustern. Nach meinem (Hans) Geschmack die Besten der bisherigen Reise.
Am 4.7.2022 gab es ein herzliches Wiedersehen mit Marie und Dietmar, die wir ebenfalls aus Marina di Ragusa kennen. Eigentlich sollte Leon hier in Split an Bord kommen aber durch einen Flugausfall Hamburg – Köln wurde der gesamte Plan zunichte.
Auf unserem Plan standen der Nationalpark Krka mit seinen einmaligen Wasserfällen, den wir am 8.7.2022 besuchten. Wir ankerten in der Nähe und nutzten unser Dinghy um zum Eingang des Nationalparks zu kommen. Dieser Nationalpark war einer der Höhepunkte an Naturschauspiel unserer Reise bisher. Sehr empfehlenswert.
Dann erreicht uns eine Mail von Christin (ehem. Mitarbeiterin in der Praxis und Freundin), sie sei mit Ehemann Stefan und den beiden Kindern Lene und Janne auf Cres beim Camping.
Wir überschlagen die Strecke und entscheiden dass wir zu einem Spontanbesuch aufbrechen werden.
Zeitnah wird auch eine Flugverbindung für Leon nach Pula gefunden und gebucht.
Am 15.7.2022 erreichen wir die Insel Kres, wo Stefan für uns bereits eine perfekte Ankerbucht ausfindig gemacht hat.
Wir verbringen mit Christin und ihrer Familie ein paar unvergessliche Tage auf Kres und bekommen als Krönung bei einem Segelausflug für die Kids eine Delfinbegegnung geschenkt. Unvergesslich bleibt der sphärisch-walische Delfin-ruf-gesang von Janne, der die Begegnung zu einem magischen Moment erhob.
Pünktlich am 21.7.2022 lagen wir vor Pula vor Anker um Leon an Bord zu nehmen.
Lange erwartet setzten wir unsere Reise nun zu dritt zurück nach Süden fort, obwohl wir vorsorglich eine Gastlandflagge für Serbien besassen.
Wie die überwiegenden Entscheidungen der gesamten Reise war auch diese von der (Groß) Wetterlage bestimmt.
Baden, Faulenzen, SUP-board fahren Angeln …leider erfolglos trotz sorgfältig ausgesuchtem neuen Equipment… standen auf unserer „to do Liste“ .
Am 1.8.2022 treffen wir Romina und Heribert von der Starlight III am Ankerplatz nördlich von Rogoznica und verbringen einen schönen gemeinsamen Abend. Zuletzt sahen wir die beiden auf Malta und es ist immer ein freudig-herzliches Wiedersehen .
Zitat Leon: “ 14 Tage sind auch erstmal genug 😉 “ führten uns wieder nach Split, wo Leons Heimflug für den 4.8. gebucht war.
Sehr komfortabel, dass man vom Ankerplatz 5 Min. mit dem Dinghy und 10 Min. zu Fuß benötigt um in der Abflughalle zu stehen.
Es waren die kürzesten 14 Tage des gesamten Sommers.
Danke Leon für dieses Video.
Wieder zu zweit setzten wir unser Inselhopping bis Dobrovnik fort , wo wir am 11.8.2022 an gleicher Stelle unseren Anker warfen.
Wir nutzten die Versorgungseinrichtungen in der Nähe um unseren Diesel / Benzin und Wasser und Lebensmittelvorrat aufzufüllen.
[Gallerie Kroatien].
Am 14.9.2022 war Ausklarieren in Cavtat und Einklarieren in Zelenika (Montenegro).
Das Procedere Hafenamt Polizei Zoll war uns schon bekannt und die notwendigen Papiere von uns vorbereitet.
vom 16.8.-18.8 lagen wir vor Kotor, das wir in unsere Liste der Highlights aufgenommen haben.
[Gallerie Montenegro].
In Bar verlassen wir Montenegro am 20.08.2022 um am gleichen Tag in Shengjin Albanien wieder einzuklarieren. Albanien war was die Bürokratie anging recht einfach, man beauftragt eine(n) Agenten(in) und übergibt alle benötigten Papiere.
Unsere Agentin erledigte den Papierkram und half bei der Beschaffung der DatenSimkarte. Ein letztes Dokument konnte allerdings erst am nächsten Tag ausgestellt werden.
Unsere Versicherungspolice mussten wir anpassen, damit auch Albanien bereist werden darf. Die Frage wieviel sollte es Wert sein -„in €“- ein Land zu bereisen lassen wir offen.
Albaniens Küste ist im Norden karg und felsig und gegen Süden flach und sandig, die bisher bekannte maritime Infrastruktur für Freizeitjachten fehlt, oder ist im Aufbau begriffen. Vom Boot her betrachtet sieht man die Trabantenstädte und von den Badebuchten und Strandpromenaden dröhnt Tecno-Dance. Es gibt auch ruhige Buchten, jedoch für unseren Geschmack zu wenige, was vermutlich an der Hauptsaison lag.
Mit Stop in Durres und Vlore und Porto Palermo erreichen wir am 25.8. Sarande als Ausklarierungshafen.
Mit der sehr freundlichen Agentin verabreden wir das Ausklarieren zum 1.9.
Mit dem Hintergrund, dass die in Griechenland verpflichtende Steuer „TEPAI“ monatlich zu entrichten ist, egal ob man am 2ten oder 29zigsten des Monats einreist.
Für uns war es eine „kleine“ Fehlentscheidung. Wie sich herausstellte kostet es für unser Boot 33 € im Monat, die wir gerne für August gezahlt hätten, dafür aber nicht von 21:00 bis 02:00 Uhr mit Tecno-Dance aus 5 verschiedenen Bars oder Spaßbooten beschallt zu werden. „Kakaphonia maxima“ echt ätzend.
[Gallerie Albanien].
Seit September erkunden wir die Inselwelt des Ionischen Meeres und hoffen auf ein gutes Wetterfenster um zu unserem nächsten Winterlager nach Monastir in Tunesien zu segeln.
Griechenland gefällt uns bislang sehr gut, die weitläufige Inselwelt und der abebbende Touristenstrom lassen wieder mehr Raum fürs Segeln, Natur und vielfältige Ankermöglichkeiten oder freie Stadtkais.
[Gallerie Griechenland].
… und dann fanden wir noch diesen Cartoon, der den ganzen Aufwand irgendwie trefflich erklärt 🙂 .