Drei Tage Cadiz …
…und dann am 19.6. 2021 durch die TÜR zum Mittelmeer.
Der angekündigte Rückenwind verstärkte sich durch den Düseneffekt zu einer „steifen Brise“ und nullkommanix sausen wir bis Algeciras, das liegt direkt gegenüber dem „englischen Felsen“ auf der spanischen Seite.
Am nächsten Tag nutzen wir den Rückenwind erneut aus um gegen 14:00 Uhr den „Punta Europa – Gibraltar“ zu passieren.
Drei Tagesreisen und Ankernächte weiter legen wir für weitere 3 Tage in Almerimar im Yachthafen an. Die Windvorhersagen und keine erreichbaren und sicheren Ankerplätze raten uns zu diesem Stop. Unser erstes Manöver: Heck am Steg und 2 Mooringleinen an den Bügen klappte recht passabel.
Der Poniente, so nennen sie hier den Westwind hatte eine Pause eingelegt. Die schönen schnellen Kurse vor dem Wind waren nun nicht mehr möglich, dafür war nun aber wieder Ankern an der Küste eine Option.
Mit Brille und Schnorchel….gucken… jau… :..“Anker hat sich gut eingegraben“, das ist man ja vom Ankern in der Elbe nicht so gewohnt.
Birgits zweiter Geburtstag seit
- “ … Bordleben“
- und Corona…
- und Familie und Freunde in der Ferne war,
„nicht nur Jubel“.
Nicht zum ersten Mal, aber mittlerweile öfter, denken wir auch an diese Seiten unseres Abenteuers.
Wir gönnen uns eine Nacht im Hafen von Garrucha.
Zwei Tage später auf unserem Weg zur nächsten Ankerbucht Cale Cerade (übersetzt: „kleine geschlossene Bucht“) : empfangen wir ein „Mayday-relay“ von MRCC Cartagena.
Die Yacht in Not ist ca. 1/2 Std. von unserer Position entfernt.
Wir setzen uns mit MRCC Cartagena in Verbindung und bieten unsere Mithilfe an.
„OK “ ::
..wir sollen zur angegebenen Position fahren und dann berichten.
Als wir näher kommen erkennen wir eine brennende ca. 10 Meter große Segeljacht.
Es scheinen noch Leute an Bord zu sein und ein anderes Boot nahe bei.
Dort angekommen berichten wir zur Situation und erfahren,
dass MRCC Cartagena die Besatzung bereits abgeborgen habe und die Lage unter Kontrolle sei.
Man dankt uns höflich für die Zusammenarbeit ...und Tschüß.
Das war schon eine aufregende Angelegenheit und ein trauriger Anlass und Anblick zugleich.
Wir nehmen wieder Kurs auf zu unserem ursprünglichen Ziel.
Dort angekommen fanden wir sogar noch eine freie Mooring in der sehr kleinen (Platz für 3 Yachten) und geschützten Cala mit bislang nicht gesehenen glasklarem Wasser. >>Losschnorcheln!
Der Wind stand günstig um zwei Nächte zu verweilen. Die nächsten drei Tage fanden wir einen Platz im Yachthafen von Cartagena.
Dies sind die Gelegenheiten um Frischwasser zu bunkern, Lebensmittel einzukaufen, etwas Kultur-Sightseeing zu unternehmen und um Ersatzteile zu besorgen.
Wäsche und Deck waschen nicht vergessen, denn nicht nur das Salz schichtet sich stellenweise an Deck und andernorts.
Gemeiner Alltag eben.
Unser nächstes Ziel Mar Menor, ein Binnen Salzwassersee im Südosten Spaniens. Hinein und heraus fährt man durch einen kleinen Kanal, dessen Brücke im zwei Stunden Takt öffnet.
Das Wasser hat Badewannentemperatur und ist, da das gesamte Meer an der tiefsten Stelle nur 7 Meter Tief ist, leicht algengrün und (im Sommer) ökologisch stets in Gefahr umzukippen.
- [ Es war in den vergangenen Jahren mehrfach umgekippt -…daher ist da kaum noch Wasser drin 😉 ].
Drei von vier Tagen ankerten wir im Windschutz der kleineren der beiden Inseln mit dem Namen Isla Perdiguera.
Da der geplante Besuch von Leon leider vertagt wurde, steuerten wir Alicante an, besichtigten das Castillo von Alicante und versorgten uns, um über Calpe- Ifach die Balearen anzuvisieren.
Erst eine Woche später fanden wir von Javea (Cala Sardinero) aus den geeigneten Wind nach Ibiza. Wir blieben dort nur eine Nacht,( ,,,wir ankerten nicht alleine und – verbotener Weise – auf dem unter Naturschutz stehenden Poseidongras)
um am nächsten Morgen wegen Windmangel 12 Meilen nach Formentera
zu motoren.
Hier fanden wir einen „grasfreien“ aber grassen Ankerplatz. Wasser wie in den Urlaubsprospekten glasklar. !! Losschnorcheln. Feinster Sandstrand.
Die Größe der benachbarten und vor Anker liegenden Yachten wächst im gleichen Maße, wie uns der Mund offen bleibt beim Staunen über diesen schönen Naturflecken. Das Mass:
Je schöner der Ort je weniger Strandlinie kann man vom Ankerplatz aus sehen. Es liegen so viele Yachten dazwischen dass man stellenweise den Strand nicht mehr erkennen kann.
Da bekommt der Begriff „teilhaben“ seine Bedeutung zurück.
Auch die viel gepriesene Vielfalt kann, wenn sie in Form vielfältig lauter Rhythmen
und mochitogetränkter Gesänge von anderen Yachten herüber-schall-brüllt,
in das Begehr nach „einfacher Stille“ umschlagen.
Gleichzeitig ist es ein belebend freudiger Kontrast zu der verordneten Mundschutz Corona-Stille.
Unsere nächsten Ziele: Mallorca Menorca … Balearen rund.